Chronik        

 

Im Mai 1946 wurde der Fußballverein "Verein für Rasenspiele", VfR Ebel wieder ins Leben gerufen.
Gegründet wurde er bereits 1926 unter dem Namen "Verein für Rasensport"
Leider musste der Verein, wie alle anderen auch den Spielbetrieb während des Krieges einstellen. Der Sportplatz lag damals dort, wo das heutige Klärbecken an der Ebelstraße liegt.

Aus der Festschrift zum 25 jährigen Vereinsjubiläum 1946 - 1971 (Verfasser ist unbekannt)

1946 klebten ein paar junge Leute an verschiedenen Häusern unseres Ortsteiles kleine Plakate fest, an denen alle an der Gründung eines Fußballvereines interessierten Ebeler zu einer Zusammenkunft in der damaligen Gastwirtschaft Pferdkämper aufgerufen wurden.

Während dieser Zusammenkunft, zu der sich eine stattliche Anzahl junger und alter Ebeler – Bürger eingefunden hatte, wurde der Gedanke einer Neugründung sehr begrüßt, und es kam Ende Mai 1946 zu der Gründungsversammlung.

Man einigte sich auf den Vereinsnamen „ Verein für Rasenspiele Bottrop – Ebel 1946 „

1. Vorsitzender des Vereins wurde Josef Schoffer, und zum Geschäftsführer wurde Heinrich Wenzel gewählt.

Nun konnte die Arbeit beginnen. Man stand vor dem Nichts. Zunächst musste natürlich ein Sportplatz geschaffen werden. Das Gelände, auf dem in den 20iger Jahren schon mal ein Ebeler Fußballverein gespielt hatte, konnte uns nicht mehr zur Verfügung gestellt werden, dafür aber ein mit Bombentrichter übersätes Gelände auf dem damaligen Sandberg an der Bruckterstrasse. Von der Firma Teerbau wurden Schienen und Kippwagen ausgeliehen und Tag für Tag wurde bis in die späten Abendstunden mit einer Begeisterung geschuftet, von der man heute nur noch träumen kann.

Mitten in dieser Vorbereitung kam dann vom Fußballverband die Aufforderung zur Aufnahme des Spielbetriebes. Wären wir dieser Aufforderung nicht nachgekommen, hätte der Verein wieder abgemeldet werden müssen.

Wir mussten uns also unserem ersten Gegner stellen. Das Auflaufen der ersten Ebeler Mannschaft, war eine Sehenswürdigkeit. In diesem Aufzug hätte man heute bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung den ersten Preis errungen. Der Anfang war jedenfalls gemacht, und die höchste Schlappe in unserer Vereinsgeschichte, das sagenhafte 21:0 gegen Rhenania Bottrop, war schnell vergessen.

Im Zuge eines Kompensationsgeschäftes mit 5 Tonnen Kohle waren bald einige Bälle und die erste Garnitur angeschafft sowie 11 Paar Grubenschuhe zu Fußballschuhen umgearbeitet. Der Sportplatz war inzwischen auch fertiggestellt, und bald waren die ersten Schlachten auf dem später so gefürchteten Ebeler Acker geschlagen. Marke „Schwarzband“ sorgte für die notwendige Kameradschaft, man konnte sich damals nirgendwo waschen. Zuhause gab es ja nur eine Badewanne, und dann musste man bis zum Platz noch zwei bis drei Kilometer laufen. Wintertags warst du steif gefroren, bis du dann wieder angekommen bist.Wenn unsere Vorgänger damals solche Möglichkeiten gehabt hätten wie heute, Rasenplatz und Umkleidenmit Duschen und Heizung, die hätten gedacht, die sind im Himmel. Wir haben uns in verschiedenen Kneipen umgezogen, fünf-,sechsmal haben wir gewechselt, angefangen in der Kneipe bei Kleine Möllhoff,anschließend bei Herzog. Da war auf der Herrentoilette ein Waschbecken,an dem man sich waschen konnte. Dann haben wir für ein paar Monate die Genehmigung gehabt, uns bei der Firma Klöckner heute TSR Recycling GmbH und Co.KG in der Waschkaue umzuziehen. Dann durfte man eine Zeitlang in die alte Badeanstalt. Die war für Bergleute. Ein Brausebad kostete 1.nen Groschen,ein Wannenbad zwanzig Pfennig. Man musste aber eine halbe bis eine Stunde warten, bis man dran war. Herr Podlich war der Bademeister. Das war der einzige Ort wo man sich baden konnte und da hat sich der VFR auch umgezogen. Als die Schule dann 1963 neu gebaut wurde, war auch der neue Fußballplatz 1964 fertig geworden. Und so haben wir dann schon gute Umkleidemöglichkeiten gehabt, als einige andere noch katastrophale Verhältnisse hatten. Und Sonntag für Sonntag begleitete eine große Anzahl Vereinsanhänger unsere Mannschaft zu Fuß nach Osterfeld und Sterkrade.

Bis zu diesem Zeitpunkt war alles in Ordnung.

Dann wurden die Zeiten jedoch langsam besser. Und die Zahl der aktiven Sportler wuchs an und langsam begann der Kampf um die Plätze. Die Vereine wurden immer stärker und verschiedene Mitglieder mit dem Abschneiden unserer Mannschaft unzufrieden. Zu allem Unglück wurden wir auf grund unseres damaligen ungünstigen Tabellenplatzes bei der Teilung der Kreisklasse der 2. Kreisklasse zugeteilt. Selbst laufende Vorstands- und sogar Vereinspokal – Wechsel halfen nicht weiter.

Auf der Suche nach einem neuen 1. Vorsitzenden erklärte sich seiner zeit Rektor Schöpper nur unter der Bedingung zur Übernahme des Amtes bereit, wenn der Verein D.J.K. - Verband beitritt. Dieser Schritt wurde getan, Rektor Schöpper zum 1. Vorsitzenden gewählt und Josef Derks als Trainer Verpflichtet. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten. Aufgrund unseres 2. Tabellenplatzes schafften wir im Spieljahr 1951/52 den Aufstieg in die 1. Kreisklasse.
     
Nach dem Aufstieg 1952

Die dann folgenden Jahre können wohl als die besten und erfolgreichsten in unserer bisherigen Vereinsgeschichte bezeichnet werden. Man hatte in Rektor Schöpper einen Mann gefunden , dem nicht nur innerhalb des Vereins sondern auch außerhalb der notwendige Respekt entgegengebracht wurde. Josef Derks war ein Trainer von Format, der für Kameradschaft und den spielerischen Aufschwung sorgte, und Johann Czechaczek ein Geschäftsführer und Kassierer, der durch einen regen Schriftwechsel dafür sorgte, dass neben den Meisterschaftsspielen noch namhafte Vereine auch an Wochentagen zu Freundschaftsspielen nach Ebel kamen und die recht zahlreichen Zuschauer den meist spärlichen Kassenbestand erheblich verbesserten.

Zu dieser Zeit hatten wir aber auch eine Mannschaft zusammen, die infolge Trainingsfleiß so spielstark war, dass wir keinen Gegner zu fürchten brauchten.
Zur Erinnerung des Pokalsieges anlässlich des 40jährigen Bestehens des SV1911 Bottrop - Eigen, bei dem wir damals die klassenhöheren und sehr spielstarken Vereine " Vorwärts 08 " und " SV Vonderort" ausschalteten, gaben Zeugnis davon.

Wir standen seinerzeit vor einem erneuten Aufstieg. Doch dann kam das ominöse Spiel gegen Concordia Lirich. Wir führten innerhalb von 20 Min. 4:1 , das Ende aber war grauenhaft. Concordia Lirich verließ mit 5:4 als Sieger den Platz, und der VfR Ebel, ein Häuflein zusammengeschlagener Spieler und Zuschauer wurde von der Polizei nach Bottrop begleitet.

Aber das Vereinsleben ging weiter.

Zu früh erfolgte die Pensionierung und das Ausscheiden von Rektor Schöpper aus unserem Verein. Sein Nachfolger war, Herr Bergwerksdirektor Dr. Bassier, war in Ebel wohl nicht an der richtigen Stelle. Auch legte der Pfarrer Tott einen zu großen Wert auf eine konfessionelle Trennung. Durch den Eintritt von Ewald Stelter in unseren Verein kam dann noch die Rivalität zwischen den einzelnen Gaststätten hinzu. Rudi Kleine - Möllhoff hatte Herrn Dr. Bassier abgelöst und war zu der Zeit 1.Vorsitzender. Bald darauf erfolgte der Austritt aus dem D.J.K. - Verband und der Vereinslokal - Wechsel.

Gott sei dank hat der Verein nicht allzu großen Schaden davongetragen. Spieler und Mitglieder hingen zu sehr an ihrem VfR. Alle hatten nur das Ziel eines erneuten Aufstiegs vor Augen. Er war auch wieder greifbar nahe. Doch das Spiel gegen Sportsfreunde Königshardt, das wir zwar noch gewannen, brachte wieder eine negative Wende.

Zu jener Zeit machte man sich bereits ernsthafte Sorgen um den Nachwuchs. Die Jugendarbeit wurde forciert, die ersten Erfolge stellten sich bald ein.

Im Spieljahr 1956/57 wurde unsere A - Jugend Gruppenmeister und belegte im Kampf um die Niederrhein - Meisterschaft den 3. Platz. Nebenbei verlies sie bei Pokaltunieren mehrfach als Sieger den Platz.

Diese Jugendlichen bildeten nach und nach die erste Mannschaft, die dann im Jahre 1961 nach einem spannenden Endspiel gegen S.V. Rhenania Bottrop 2. Stadtmeister und im Turnier anlässlich des 50jährigen Bestehens des S.V. 1911 Bottrop - Eigen erneuter Pokalsieger wurde.
Die Wogen der Wohlstandswelle schlugen immer höher und es kam dann langsam die Zeit der Starspieler und Profis. Für ein paar Scheinchen wechselte man die Vereine, dasses nur so rauchte.

An dieser Stelle möchten wir drauf hinweisen, dass nur wenige aktive Sportler unseren Verein verlassen haben. Sie haben aber aufgrund ihrer spielerischen Qualitäten unserem Verein alle Ehre gemacht. Sie waren in den Jahren die Hauptstütze ihrer Vereine und standen ihnen als Trainer b.z.w. Spieler zur Verfügung. Wir denken hier besonders an Günther Mikolaiczk, Heinz Muranka Norbert Blanik und Hansi Kuballa.
       
Der Abstieg mit Erfolg
  
Leider wurde in der Folgezeit der Spielbetrieb immer mehr vom Sportplatz an die Theke verlegt. Fußball spielen konnte man ja und so übte man lieber das stemmen der Pils - Gläser. Ein Leistungsabfall war die logische Folgerung. Diese Erscheinung machte sich auch im Verein bemerkbar, und es kam dann im Spieljahr 1963/64 zum Abstieg in die 2. Kreisklasse.

So bitter der Abstieg war, so erfreulich war es, zu dieser Zeit einer Mannschaft zuzusehen, deren Spielern es gelang im Spieljahr 1965/66 vier Titel zu erringen. Und zwar die Gruppen-, Kreis-, Kreispokal-, und Stadtmeisterschaft. Es war ein einmaliger Erfolg.

Im Laufe der Zeit wollten die älteren Spieler, die nach und nach von der Jugend verdrängt wurden, auf ihren Fußball auch nicht ganz verzichten. Man entschloss sich deshalb 1970 , auch in unserem Verein eine Alte - Herren - Mannschaft ins Leben zu rufen. Die Erringung des Titels eines 2. Stadtmeisters im Hallenfußball zeigte, dass auch die alten Strategen das Kämpfen noch nicht verlernt hatten, wenn es um den Verein ging.

Die in den vergangen Jahren erzielten Erfolge haben trotz vieler Rückschläge immer wieder dazu beigetragen, dass sich immer wieder Idealisten fanden, die ihre ganze Kraft als Vorstandsmitglieder oder Sportler auf dem Grünen Rasen für den VfR Bottrop Ebel 1946 eingesetzt haben.
   

 
Vereinschronik ab 2002
Verfasser: Ingo Wrobel


Leider wurde verpasst die Chronik weiter zu führen, so dass wir erst seit 2003 die Aufzeichnung der Vereinsgeschichte fortführen können. Es hat sich viel getan im Verein, es wurde ein Jugendheim von unseren Vereinsmitgliedern gebaut, in dem nun das Vereinsleben stattfindet. Die Spieler müssen auch nicht mehr den mühsamen Weg in die Grundschule Ebel auf sich nehmen um sich umzuziehen, dies können sie nun in den extra gebauten Umziehkabinen machen. (links im Bild)

Und seit 2002 sind wir online zu erreichen.Die Saison 2002 / 2003 begann eigentlich ganz gut für den Verein, wir konnten zum ersten Mal eine 2. Mannschaft anmelden und holten auf der Stadtmeisterschaft den 3.Platz.

Trotzdem sind wir leider in dieser Saison in die Kreisliga C abgestiegen.
In der Saison 2003/2004 übernahm Günter Mix das Steuer in der 1.Mannschaft und scheuchte die Spieler in der Vorbereitung den Rhein Herne Kanal rauf und runter. Er gestaltete das ganze Training um, was dazu führte das wir die ganze Saison auf dem 1 Platz standen. Am letzten Spieltag der Saison sollte es sich entscheiden, wer in die Kreisliga B aufsteigt, der VfR Ebel oder sein Verfolger Portugal. Der VfR hatte 2 Punkte Vorsprung auf Portugal aber schon alle Spiele hinter sich. Portugal musste nur noch gegen SG Oberh.2 gewinnen und wären Meister mit einen 1Punkt Vorsprung. Weil unsere 1.te in der Vorwoche 8:0 gegen SG Oberh.2 gewonnen hatte, glaubte keiner am Lichtenhorst mehr an den Aufstieg und die meisten stellten sich auf eine weitere Saison in der Kreisliga C ein. Um so glücklicher war es für den VfR als SG Oberh. überraschenderweise 4:2 gewonnen hat und wir damit Meister geworden sind.

 

Fortsetzung fogt....

 

Wir benötigen noch die Chronik ab 1966 - 2002 sowie ab 2004 bis heute!

 

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